Auch wenn es sich kaum ein deutscher Bundesbürger vorzustellen vermag, es gibt hierzulande viele Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können. Rund 7,5 Millionen Menschen, so belegt es die bereits 2011 veröffentlichte Level-One-Studie der Universität Hamburg, sind funktionale Analphabeten zwischen 18 und 64 Jahren. 14,5 Prozent der deutschsprechenden, erwerbstätigen Bevölkerung sind auf Unterstützung angewiesen, weil sie nur eingeschränkt lesen und schreiben können. Analphabetismus ist demnach nicht nur ein Problem der Entwicklungsländer oder der Migranten. Funktionaler Analphabetismus ist in unserer Gesellschaft alles andere als ein Randphänomen, leider aber immer noch ein Tabuthema und der Informationsstand darüber in der Öffentlichkeit gering. Vor zwei Jahren wurde daher die „Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung 2016-2026" ausgerufen. Mit gezielten Maßnahmen wollen Bund, Länder und deren Partner die Lese- und Schreibfähigkeiten von Erwachsenen in Deutschland verbessern. Auch die Volkshochschule der Bildungspartner Main-Kinzig GmbH (BiP) hat das Thema ausdrücklich auf ihre Agenda genommen und seit Beginn dieses Jahres das Projekt Alpha mobil MKK ins Leben gerufen. „Angesichts der voranschreitenden Entwicklungen in allen Lebensbereichen sowie der kontinuierlichen technischen und strukturellen Veränderungen in Wirtschaft und Gesellschaft haben wir es uns Aufgabe gemacht, das Thema in der Arbeitswelt und der Gesellschaft zu enttabuisieren, um die Situation von funktionalen Analphabeten nachhaltig zu verbessern und diese zum Lernen zu aktivieren", erklärt Horst Günter, Geschäftsführer der BiP und Leiter der Volkshochschule.
Im Jahr 2017 konnten bereits erste Maßnahmen, wie z.B. die Einrichtung einer Alpha-Sprechstunde, niedrigschwellige Alphabetisierungskurse für Geflüchtete, Methodenschulungen für ehrenamtliche Sprachpaten sowie ein kostenfreier, offener Lerntreff, umgesetzt werden. Für 2018 sind Aufklärungsarbeit und weitere Unterstützungsangebote eingeplant. Ein im Juni nächsten Jahres anberaumter Alpha-Fachtag rückt Sensibilisierungsmaßnahmen, Herausforderungen an die Arbeitgeber und mögliche Folgen für Unternehmen und Behörden in den Fokus.
Wer Fragen zum Thema „Analphabetismus" hat, als Betroffener, als Vertrauens- oder Kontaktperson, der kann sich bei der BiP immer freitags zwischen 11:00 und 13:00 Uhr in der telefonischen Alpha-Sprechstunde (Tel. 06051 91679-24) von Frau Dr. Monika Fingerhut beraten lassen.
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