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Es ist schon ein außergewöhnliches Ereignis und ein ganz besonderer Glücksfall, wenn man heute noch einen Zeitzeugen befragen kann, der die Anfänge der Erwachsenenbildung im früheren Kreis Gelnhausen nach dem Zweiten Weltkrieg persönlich erlebt und mitgestaltet hat. So konnte sich Horst Günther, Geschäftsführer der Bildungspartner Main-Kinzig und Leiter der Volkshochschule des Main-Kinzig-Kreises, auch besonders glücklich schätzen, mit Hans-Joachim Tzschentke aus Niedergründau einen Pionier der Volksbildung im Bildungshaus in Gelnhausen willkommen heißen zu können.
Dass es zu dem Treffen kam, war der Vermittlung des Zweiten Vorsitzenden des Geschichtsvereins Gründau zu verdanken: Klaus von Berg hatte den Kontakt zu dem 102-jährigen Tzschentke hergestellt und diesen auch bei seinem Besuch begleitet.
„Was uns Hans-Joachim Tzschentke an mündlichen Informationen und von ihm gesammelten schriftlichen Dokumenten aus der Geschichte unserer Volkshochschule zur Verfügung gestellt hat, übertrifft alle Erwartungen", freut sich Günther über die Mitteilungsfreude des rüstigen Gründauers, der von 1958 bis 1971 als Leiter der Außenstelle Niedergründau für das damalige Volksbildungswerke des Kreises Gelnhausen - ab 1960 in Volkshochschule umbenannt - tätig war. Längst verschollen geglaubte Aufzeichnungen und Dokumente, wie z. B. alte Programmhefte aus den 1950-iger und 1960-iger Jahren, handschriftliche Teilnehmerlisten, Hinweise auf spezielle Veranstaltungen, schriftliche Korrespondenz und Verwaltungsunterlagen wurden von dem ehemaligen Hauptlehrer der alten Niedergründauer Dorfschule sorgfältig aufbewahrt und dokumentiert.
„Der Aufbau der Erwachsenenbildung im Altkreis Gelnhausen lief bald nach Ende des 2. Weltkrieges an. Der Vorsitzende des Volksbildungswerkes war damals Landrat Heinrich Kreß, die Geschäftsführung war Herbert Tebel übertragen und für die Mitarbeit auf örtlicher Ebene fand sich die Lehrerschaft - beruflich bedingt - bereit", erinnert sich Tzschentke und fügte noch einen Hinweis auf die Keimzelle der sich in den schweren Nachkriegsjahren erst allmählich wieder etablierenden Bildungsarbeit hinzu: „Die Amerikaner waren bemüht, nach dem Krieg die Demokratie aufzubauen und zu festigen. Nach Vorbildern im eigenen Land bildeten sie sog. „Foren" in den einzelnen Ortschaften - auch in Niedergründau. Diese Foren wurden von einem amerikanischen Offizier der Militärverwaltung in Gelnhausen und seinem deutschem Gehilfen, den ich zufälligerweise aus meiner Militärzeit persönlich kannte, geleitet. Die Foren waren als Bürgerversammlung für alle gedacht. Wer Lust hatte, sollte kommen. Und da war am Anfang der Saal voll und hinten sogar noch die Stehplätze. Der Offizier hielt dann für gewöhnlich einen kurzen Vortrag, der übersetzt wurde. Die Leute konnten dann ihre Sorgen, Wünsche und Forderungen vorbringen. Da war die Wasserleitung noch zu bauen, die Schule war noch behelfsmäßig und ohne Toiletten und vieles andere mehr, was die Menschen damals bewegte. Jedenfalls hat sich unter dem Druck der Foren dann einiges getan und wurde von der Gemeindeverwaltung umgesetzt."
Von einer „Förderung der Volksbildung auf allen Gebieten des geistigen und kulturellen Lebens, der praktischen und seelischen Lebenshilfe und der mitbürgerlichen Erziehung auf demokratischer Grundlage", wie es in der im März 1959 verfassten Satzung des Volksbildungswerkes hieß, konnte aber tatsächlich erst Ende der 1950-iger Jahre gesprochen werden.
Wenn auch der Auftrag immer noch der gleiche ist, so hat sich in puncto Volkshochschule doch seither viel geändert: So zeigte sich Hans-Joachim Tzschentke bei seinem Besuch im Bildungshaus in Gelnhausen auch sehr interessiert an der heutigen Struktur dieser zentralen Bildungseinrichtung, die mit engagierten haupt- und nebenberuflichen Mitarbeitern im Main-Kinzig-Kreis alleine im letzten Jahr über tausend Veranstaltungen realisiert hat. Der Besuch im modern ausgestatteten Bildungshaus mit seinen zahlreichen Kurs- und Seminarräumen weckt allerdings auch Erinnerungen an die alten Tage, wo man sich noch mit Nebenräumen und Sälen in den dörflichen Gaststätten behelfen musste.
v.l.n.r.: Horst Günther, Hans-Joachim Tzschentke, Klaus von Berg im Bildungshaus Gelnhausen
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