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FORT- UND WEITERBILDUNG 125
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Inhalte / Ziel
Angebot für Schulen • Aktive Nutzung neuer Medien (GPS-Geräte)
Projekttag Zwangsarbeit im Nationalsozialismus • Auseinandersetzung mit regionalen Aspekten der Themen NS-
Ideologie, NS-Zwangsarbeit, Wehrmachtsjustiz und Erinnerungs-
Die BiP-vhs bietet zusammen mit dem Landesverband Hessen im kultur anhand von biografischem Material, Artefakten
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und in Kooperation mit und historischen Quellen
der Frankfurter Claudy-Stiftung für Schulen im Main-Kinzig-Kreis ein • Stärkung sozialer Kompetenzen durch Interaktion und Förderung
neues Projektmodul an. von Spielprinzip und Bewegung
Das Modul umfasst Zeitzeugenberichte, die in einem Film über das • Herstellung von Bezügen zur eigenen Lebenswirklichkeit
KZ Katzbach / Adlerwerke gezeigt werden. Der Vorführung des Films und zu aktuellen politischen Themen
werden der Besuch der Gräber von Zwangsarbeitern /-innen bzw.
die Arbeit mit einer Lernstation im Bildungshaus sowie dem Thema Rahmenbedingungen
Zwangsarbeit im Nationalsozialismus allgemein anhand von bildlichen • Geeignet für Jugendliche ab 14 Jahren. Auch für ältere Teilneh-
und textlichen Quellen vorangestellt. Hierdurch soll in das Thema merinnen und Teilnehmer und die Erwachsenenbildung geeignet
eingeführt und vor allem der lokale Bezug zum Thema hergestellt • Mindestens 15, maximal ca. 35 Personen
werden. Dies wird in einem abschließenden Gespräch mit Diskussion • Dauer: ca. 7 Stunden inklusive Pause
wieder aufgegriffen. • Kostendeckungsbeitrag: 5 € pro Person
Ebenfalls gestreift wird dabei ein noch wenig bekanntes Stück • Kann in Gelnhausen oder Schlüchtern stattfinden
Regionalgeschichte: Im September 1944 war in den Frankfurter
Adlerwerken unter dem Decknamen „Katzbach“ ein Außenlager des Anmeldung
KZ Natzweiler-Struthof im Elsass eingerichtet worden. Im März 1945 Bei Rückfragen und Terminanfragen wenden Sie sich an
wurden die entkräfteten Häftlinge zu Fuß in Richtung Buchenwald ge-
trieben. Der 120 Kilometer lange Todesmarsch verlief quer durch den Alexander Wicker
Main-Kinzig-Kreis: Der Weg führte über Langenselbold, Gelnhausen, alexander.wicker@bildungspartner-mk.de,
Wächtersbach und Schlüchtern bis nach Hünfeld bei Fulda. Einige der telefonisch unter 06051-91679-12
Menschen, die unterwegs starben oder umgebracht wurden, sind im oder per Fax an 06051-91679-10
Main-Kinzig-Kreis bestattet. Doch ihre Gräber sind oft vergessen und
verraten nichts von dem Schicksal, das die Toten zu Lebzeiten erleiden
mussten. © BIP
Wenn Sie Interesse an dem Projekttag haben, der bei Ihnen in der
Schule oder im Bildungshaus Main-Kinzig stattfinden kann: Rückfra-
gen und Terminanfrage unter Angabe der Gruppengröße per E-Mail an
Alexander Wicker
alexander.wicker@bildungspartner-mk.de, telefonisch unter
06051-91679-12 oder als Fax an 06051-91679-10
© Bildungspartner Main-Kinzig
Angebot für Schulen Angebot für Schulen
HistoryCaching – Mit dem GPS in die Vergangenheit Workshop Menschenrechte
Die BiP-vhs bietet gemeinsam mit dem Landesverband Hessen im Am 10. Dezember 1948 verkündeten die Vereinten Nationen die All-
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ein neues Projekt- gemeine Erklärung der Menschenrechte. Diese sind universal und
modul für Schulen des Main-Kinzig-Kreises an. gelten gleichermaßen für alle Menschen. Sie sollen die Freiheit der
Inhaltliche Basis des Moduls sind acht exemplarisch aufgearbei- Individuen in der Gesellschaft und gegenüber dem Staat schützen. Fort- und Weiterbildung
tete Einzelschicksale von Toten des Zweiten Weltkrieges, die auf Sie steht im ideengeschichtlichen Zusammenhang der Aufklärung,
einer Lernstation im Bildungshaus abgebildet sind. Mehrheitlich und auf sie berufen sich weltweit zahlreiche, völkerrechtlich bin-
handelt es sich um Kriegstote, die auf der Kriegsgräberstätte dende Dokumente wie die Europäische Menschenrechtskonvention
Schlüchtern ihre letzte Ruhe gefunden haben. Neben Kriegsgefan- von 1950 und die Europäische Grundrechtscharta aus dem
genen und KZ-Häftlingen handelt es sich beispielsweise um Kinder Jahr 2000.
und Erwachsene, die den Bomben zum Opfer fielen, aber auch um
deutsche Soldaten und SS-Angehörige. Diese Vielfältigkeit bietet Aber: Was genau sind Menschenrechte? Warum sind sie wichtig?
Anknüpfungspunkte für eine multiperspektivische Betrachtung des Kann ich sie einklagen? Wie werden sie im Alltag gewahrt?
Krieges und des Nationalsozialismus – in allgemeinem und In welchen Situationen sind wir möglicherweise bereit, über sie
in regionalgeschichtlichem Kontext. hinwegzusehen?
Vorangestellt an die vertiefende Arbeit zu diesen Schicksalen an- Der Workshop schaut genauer hin und möchte jungen Leuten die
hand bildlicher und textlicher Quellen ist das Geocaching, bei dem Entstehung der Menschenrechte und ihre Bedeutung für ihren All-
die Teilnehmenden sich auf „Spurensuche“ begeben und durch das tag – und den Alltag anderer Menschen in anderen Lebenssituati-
Finden einzelner Caches zum ersten Mal mit der Geschichte der onen – näherbringen. Neben der Klärung von zentralen Begrifflich-
jeweiligen Kriegstoten in Berührung kommen. keiten werden die Teilnehmenden zunächst durch Gruppenarbeit
für das Thema sensibilisiert. Sie lernen, Menschenrechtsverlet-