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GESELLSCHAFT 95

Kooperation In diesem Workshop greifen wir ausgewählte Diskussionen aus
Arbeit und Leben – DGB/VHS Medien und Alltag auf. Wir bieten Ihnen Hintergrundwissen rund
um diese Debatten an. Selbst nicht rassistisch sein – das ist ganz
schön schwierig. Im Workshop stellen wir Ansätze vor, was man
„Was soll ich denn da sagen?“ – Umgang mit tun kann, wenn man Rassismus etwas entgegensetzen möchte.
rassistischen Äußerungen im Alltag In der Teilnahmegebühr sind kalte und warme Getränke sowie ein
Mittagessen für den Tag enthalten.
Interkulturelle Wochen im Main-Kinzig-Kreis Diese Veranstaltung findet innerhalb der Interkulturellen Wochen
Kennen Sie das auch: Geflüchtetenfeindliche Äußerungen – ganz des Main-Kinzig-Kreises in Kooperation mit dem DGB Südosthes-
beiläufig am Kaffeetisch, beim Gespräch am Gartenzaun, im sen, der vhs Hanau und dem beratungsNetzwerk hessen – für
Kolleg*innenkreis oder auf öffentlichen Veranstaltungen im Ort? Demokratie und gegen Rechtsextremismus unter dem Dach von
Immer häufiger ist im Alltag spürbar, wie der Ton, in dem z. B. Arbeit und Leben Main-Kinzig statt.
Themen wie Flucht und Migration verhandelt werden, sich ver-
schärft und Rassismus oder Nationalismus salonfähig werden. Wie Dr. Eva Georg, Pia Thattamannil
verhalte ich mich in so einer Situation? Überhören, weggehen oder 16.09. 1-mal Sa. 10:00-17:30 10 UE 1020211 10,00 €
vielleicht doch argumentieren? Die einen fragen sich dann, ob es Gelnhausen, Bildungshaus Main-Kinzig, Frankfurter Str. 30
sich überhaupt lohnt, etwas zu erwidern. Andere machen sich Ge-
danken darüber, ob sie die richtigen Worte finden oder überhaupt
informiert genug sind. Wiederum andere sorgen sich um vermeint-
liche Konsequenzen.
Was kann man also tun, um dagegenzuhalten und die eigene Bildung für nachhaltige
Meinung klarzumachen? Und wie kann es gelingen, trotz allem
miteinander im Gespräch zu bleiben – in der Familie, im Wohnort Entwicklung
oder im beruflichen Umfeld? Das Argumentationsseminar zielt Auskunft 06051-91679-14 oder -12
darauf ab, die Handlungssicherheit im Umgang mit rassistischen
Positionen zu stärken. Es richtet sich an Menschen, die in ihrem
Alltag bereits vergleichbare Situationen erlebt haben und sich Gelnhausen – global und fair
argumentativ schulen wollen. Ein Rundgang durch die Altstadt der Fairen Stadt
Neben konkreten Argumentationsmöglichkeiten werden im Work- Im Mittelalter war Gelnhausen eine bedeutende Handelsstadt und auf
shop aktuelle Entwicklungen in Deutschland behandelt – populis- den beiden Märkten wurden Waren aus fernen Ländern angeboten.
tische Tendenzen, „Bilder in den Köpfen“ und die Rolle der Medien. Seit 2011 ist Gelnhausen als „Fairtrade-Stadt“ zertifiziert. Bei unserem
Ein Schwerpunkt liegt auf den Themen Rassismus und Rechtspo- Rundgang besuchen wir Sehenswürdigkeiten, die einen historischen
pulismus. Es ist auch Raum für die Bearbeitung eigener Beispiele Bezug zum Handel haben. An verschiedenen Orten in der Altstadt
und Erfahrungen. zeigen wir beispielhaft auf, wie sich der globale Handel heute auswirkt.
In der Teilnahmegebühr sind kalte und warme Getränke sowie ein Wir wollen informieren, wie fairer Handel funktioniert, und zum Nach-
Mittagessen für den Tag enthalten. denken darüber anregen, wie wir nachhaltiger konsumieren können.
Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem DGB Südost- Der Rundgang von etwa 1,5 km Länge dauert ca. 120 Minuten und
hessen, der vhs Hanau und dem beratungsNetzwerk hessen – für endet am Obermarkt. Dort ist Gelegenheit, bei bio-fairen Getränken Gesellschaft
Demokratie und gegen Rechtsextremismus unter dem Dach von und Gebäck weitere Fragen zu diskutieren. Der Teilnehmerbeitrag in
Arbeit und Leben Main-Kinzig statt. Höhe von 3,00 € ist direkt vor Ort zu entrichten und beinhaltet einen
kleinen Abschlussimbiss.
Dr. Eva Georg, Pia Thattamannil In Kooperation mit dem Weltladen Gelnhausen e. V.
11.03. 1-mal Sa. 10:00-17:30 10 UE 1020210 10,00 €
Gelnhausen, Bildungshaus Main-Kinzig, Frankfurter Str. 30 Dorothee Schäfer-Bier
25.03. 1-mal Sa. 14:15-16:30 3 UE 1041001 3,00 €
© CCC BY 2.0 – Beatrice Murch – wikimedia.org Gelnhausen und der Kautschuk
Gelnhausen, Weltladen Gelnhausen, Langgasse 27

Eine Rundfahrt mit dem Rad (ca. 5 km)
Den Ursprung der langen Tradition des Kautschuks mit seinen vielen
Facetten legte der Fabrikant Carl Eduard Bergeon, als er 1876 seine in
Frankfurt gegründete „Fabrik technischer und chirurgischer Gum-
miwaaren“ in die ehemalige Papiermühle an der Kinzig nach Geln-
hausen verlegte. Diese ist heute als weltweit verflochtene Veritas AG
bekannt. Weitere Firmen folgten. In der Stadt ist auch die Fachschule
„Die Schwierigkeit, nicht rassistisch zu sein ...“ Kautschuk- und Kunststofftechnik angesiedelt. Bei der Rundfahrt
Sprechen wir über Rassismus! entlang der Gelnhäuser Produktionsstätten wird die wechselvolle
... mit diesen Worten betitelte Prof. Dr. Annita Kalpaka, Erzie- Geschichte der Kautschukgewinnung und -verarbeitung dargestellt,
hungswissenschaftlerin und Diplom-Volkswirtin bereits 1994 ihr vom Kautschukboom im Amazonasgebiet über den britischen und
mittlerweile berühmtes Buch. Seitdem haben in Deutschland viele französischen Plantagenanbau in Südostasien, die Herstellung von
Debatten stattgefunden, die an vielen nicht spurlos vorbeigegangen synthetischem Kautschuk und dessen Bedeutung in der Kriegsführung
sind: u. a. Rassismus in Kinderbüchern, Rassismus im Fußball, die des Zweiten Weltkriegs bis zu aktuellen Entwicklungen. Dabei werden
Umbenennung von kolonial geprägten Straßennamen, der Hashtag immer wieder Verbindungen zwischen den globalen Entwicklungen
#MeTwo, Demonstrationen rund um die Black-Lives-Matter- und den lokalen Gegebenheiten hergestellt. Schließlich werden wir
Bewegung. Die Frage „Woher kommst du?“ ist offenbar nicht mehr darauf eingehen, welchen Beitrag „fairer Kautschuk“ für die Verbesse-
angebracht. Viele sind verunsichert, was man denn eigentlich noch rung der Arbeits- und Lebensbedingungen von Primärerzeugern des
sagen darf – und überhaupt: Wie man sich verhalten soll. Gummis und für eine umweltschonende Produktion leisten kann.
Doch was versteht man eigentlich unter Rassismus? Was erleben Die Teilnahmegebühr von 3,00 € wird zu Beginn der Veranstaltung
Menschen, wenn sie Rassismus erfahren? Kann man auch als so- eingesammelt und dem Weltladen Gelnhausen gespendet.
genannte „bio-deutsche Person“ im Ausland Rassismus erleben? Treffpunkt: vor dem Main-Kinzig-Forum, Barbarossastr. 16–24
Was heißt es, wenn manchmal gesagt wird, unsere Gesellschaft sei In Kooperation mit dem Weltladen Gelnhausen e. V.
„strukturell rassistisch“?