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134 FORT- UND WEITERBILDUNG
Schulangebote
Auskunft: 06051-91679-14 oder -12 Angebot für Schulen
Projekttag Zwangsarbeit im Nationalsozialismus
Die BiP-vhs bietet zusammen mit dem Landesverband Hessen im
Projektmöglichkeiten für Krankenpflegeschulen Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und in Kooperation mit
Seminartag Geschichte (in) der Pflege der Frankfurter Claudy-Stiftung für Schulen im Main-Kinzig-Kreis ein
Pflegeberufe im „Dritten Reich“ neues Projektmodul an.
Das Modul umfasst Zeitzeugenberichte, die in einem Film über das
Die Bildungspartner Main-Kinzig bieten gemeinsam mit dem Lan- KZ Katzbach / Adlerwerke gezeigt werden. Der Vorführung des Films
desverband Hessen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge werden der Besuch der Gräber von Zwangsarbeitern /-innen bzw.
e. V. ein neues Projektmodul für Krankenpflegeschulen in ganz die Arbeit mit einer Lernstation im Bildungshaus sowie das Thema
Hessen an. Zwangsarbeit im Nationalsozialismus allgemein anhand von bildlichen
und textlichen Quellen vorangestellt. Hierdurch soll in das Thema
Auszubildende in Heil- und Pflegeberufen kommen während ihrer eingeführt und vor allem der lokale Bezug zum Thema hergestellt
schulischen Ausbildung auch mit geschichtlichen Fragestellungen werden. Dies wird in einem abschließenden Gespräch mit Diskussion
in Berührung, die das eigene Berufsverständnis herausfordern. wieder aufgegriffen.
Während des „Dritten Reiches“ waren diese Berufe häufig korrum-
piert, Organisationen gleichgeschaltet und /oder später auch der Ebenfalls gestreift wird dabei ein noch wenig bekanntes Stück
Kriegslogik unterworfen. In einem bereits mehrfach erfolgreich Regionalgeschichte: Im September 1944 war in den Frankfurter
erprobten Modul, das wir gerne an Ihrer Schule mit zwei erfah- Adlerwerken unter dem Decknamen „Katzbach“ ein Außenlager des
renen Kursleitern gestalten, lernen die Auszubildenden verschie- KZ Natzweiler-Struthof im Elsass eingerichtet worden. Im März 1945
dene Aspekte der Krankenpflege während dieser Zeit anhand von wurden die entkräfteten Häftlinge zu Fuß in Richtung Buchenwald ge-
Originalquellen und Einzelschicksalen kennen und erschließen sich trieben. Der 120 Kilometer lange Todesmarsch verlief quer durch den
unter angeleiteter Gruppenarbeit jeweils individuelle und institutio- Main-Kinzig-Kreis: Der Weg führte über Langenselbold, Gelnhausen,
nelle Ebenen der Teilbereiche Sanitätswesen, Krankenpflege i. e. S. Wächtersbach und Schlüchtern bis nach Hünfeld bei Fulda. Einige der
sowie „Euthanasie“. Dabei werden immer auch Bezüge zur heutigen Menschen, die unterwegs starben oder umgebracht wurden, sind im
Situation verdeutlicht, darunter z. B. der Vergleich mit heute im Main-Kinzig-Kreis bestattet. Doch ihre Gräber sind oft vergessen und
Kriegseinsatz stehenden Pflegern/-innen. Der Seminartag umfasst verraten nichts von dem Schicksal, das die Toten zu Lebzeiten erleiden
teils unveröffentlichte Zeitzeugenberichte, schriftliche Originalquel- mussten.
len (Fachartikel, Gesetzes- und Verordnungstexte) und Ergebnisse Wenn Sie Interesse an dem Projekttag haben, der bei Ihnen in der
regionalgeschichtlicher Forschung aus dem Main-Kinzig-Kreis, die Schule oder im Bildungshaus Main-Kinzig stattfinden kann – Rückfra-
stellvertretend für viele Einzelschicksale stehen, welche sich überall gen und Terminanfrage unter Angabe der Gruppengröße per E-Mail an:
in Hessen und Deutschland zugetragen haben.
Alexander Wicker
alexander.wicker@bildungspartner-mk.de, telefonisch unter 06051-
© Bildungspartner Main-Kinzig © Bildungspartner Main-Kinzig
91679-12 oder als Fax an 06051-91679-10
Inhalte/Ziel
Einführung in das Thema Pflege und Gesundheitswesen im Natio-
nalsozialismus, Sensibilisierung für berufsethische Fragestellungen Angebot für Schulen
und die Tatsache, dass es Verstrickungen der Heil- und Pflegeberufe
in das nationalsozialistische Unrechtssystem gegeben hat, Aufzei- HistoryCaching – Mit dem GPS in die Vergangenheit
gen von Bezügen zur heutigen Situation, Vorstellung teils in sich
Fort- und Weiterbildung lernen. Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ein neues Projekt-
Die BiP-vhs bietet gemeinsam mit dem Landesverband Hessen im
widersprüchlicher Einzelschicksale und Möglichkeiten, daraus zu
modul für Schulen des Main-Kinzig-Kreises an.
Inhaltliche Basis des Moduls sind acht exemplarisch aufgearbei-
Dauer
tete Einzelschicksale von Toten des Zweiten Weltkrieges, die auf
ca. 8 UE / Schulstunden (à 45 min) an einem Tag plus Pause
einer Lernstation im Bildungshaus abgebildet sind. Mehrheitlich
Zielgruppe
Kursstärke 20 bis 30 Schüler/-innen aus den Ausbildungsberufen
Schlüchtern ihre letzte Ruhe gefunden haben. Neben Kriegsgefan-
Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkranken- handelt es sich um Kriegstote, die auf der Kriegsgräberstätte
genen und KZ-Häftlingen handelt es sich beispielsweise um Kinder
pflege, Krankenpflegehilfe und Erwachsene, die den Bomben zum Opfer fielen, aber auch um
Kosten deutsche Soldaten und SS-Angehörige. Diese Vielfältigkeit bietet
Fahrtkosten und Verwaltungspauschale, nach Vereinbarung Anknüpfungspunkte für eine multiperspektivische Betrachtung des
Krieges und des Nationalsozialismus – in allgemeinem und
Anmeldung in regionalgeschichtlichem Kontext.
Rückfragen und Terminanfrage unter Angabe der Gruppengröße per
E-Mail an: Vorangestellt an die vertiefende Arbeit zu diesen Schicksalen an-
hand bildlicher und textlicher Quellen ist das Geocaching, bei dem
Alexander Wicker die Teilnehmenden sich auf „Spurensuche“ begeben und durch das
alexander.wicker@bildungspartner-mk.de, telefonisch unter Finden einzelner Caches zum ersten Mal mit der Geschichte der
06051-91679-12 oder als Fax an 06051-91679-10 jeweiligen Kriegstoten in Berührung kommen.